Abschied von Jürgen Seydel

Außer den Aktivitäten im Budokan war Jürgen Seydel, der 1959 seine Prüfung zum 1. Dan abgelegt hatte,  maßgeblich an der Gründung des Deutschen Karate Bundes im Jahres 1961 beteiligt. Er veröffentlichte  das erste Karate-Lehrbuch in Deutsch, bekleidete  nacheinander das Amt des Bundessportwarts und -trainers und hatte zeitweilig das Präsidentenamt im DKB inne. Bis 1965 war er der einzige "Schwarzgurt" in ganz Deutschland. Während all dieser Zeit standen Bad Homburg und der Budokan zusammen mit Jürgen Seydel synonym für Karate in Hessen, ja in ganz Deutschland. So ist es auch nicht verwunderlich, daß in den ersten Jahren organisierter Wettkämpfe die Namen Bad Homburger Kämpfer immer unter den ersten Plätzen zu finden waren.

Es ist verständlich, daß Jürgen Seydel, als er Ende der sechziger Jahre durch seinen Umzug nach Usingen aus dem aktiven Vereinsleben des Budokan ausschied, eine gewaltige Lücke hinterließ, die nicht so rasch wieder geschlossen werden konnte. Harte Zeiten für den jungen Verein - zumal einige der erfolgreichsten Seydel-Schüler zu diesem Zeitpunkt  bereits begonnen hatten, eigene Dojos ins Leben zu rufen. Nicht nur, daß sie dem Budokan als Leistungsträger fehlten, einige tauchten plötzlich als Konkurrenten wieder auf.

Einige dieser Neugründungen seien hier erwähnt: Walter Löw in Friedberg, Gerd Löw in Höchst, Bodo Hauck in Frankfurt, Dieter Rath und Pierre Rau in Bad Homburg und andere mehr.

Das schwere Los, den Verein weiterzuführen, fiel damals auf Josef Köhn, der Vereinsvorsitz und Traineramt von Jürgen Seydel übernahm. Unter ihm wuchs rasch die nächste Generation Homburger Karatekas heran.

Im Jahr 1972 konnte die Erfolgsserie bereits wieder fortgesetzt werden: Bei den Hessischen Mannschaftsmeisterschaften (damals gab es Mannschaftswettbewerbe nur im Kumite, nicht in Kata) erreichte die erstmals angetretene Homburger Mannschaft mit Köhn, Kilb, Schreiber, Ernst, Beyer auf Anhieb den zweiten Platz. Zwei Jahr später erreichte die gleiche Mannschaft sogar noch einmal die Endrunde bei den Deutschen Meisterschaften. Medaillensegen konnte man allerdings nicht mehr einfahren.  Die Zeiten hatten sich gewaltig geändert: Seydels Pioniereinsatz war nicht ohne Erfolg geblieben. Überall in Deutschland schossen neu Dojos förmlich aus dem Boden.


rechts Bild:
Erste Mannschaft 1972/1972
von links:
 Ferdi Ernst, Uwe Beyer, Josef Köhn,
Albrecht Kilb, Alfred Schreiber

Erste Mannschaft 1972/73

 

Erste & Zweite Mannchaft 1973  

Linkes Bild:
Erste und zweite Mannschaft 1973
obere Reihe von links nach rechts:
Klaus Ernst, Alfred Schreiber, Albrecht Kilb, Carmine Memmo, Josef Köhn (damals Dojoleiter)

untere Reihe:
Franchesco Sarda, Ferdi Ernst, Uwe Beyer, Burghard (?)

 

 

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