Fünfzig Jahre Budokan

Es ist soweit: Im laufenden Kalenderjahr - 2007 - vollendet sich zum fünften Mal eine Dekade im Bestehen des Budokan Bad Homburg.

Zeit, zurückzublicken auf die Höhen und Tiefen einer bewegten Vereinsgeschichte. Zeit aber auch, ein paar Worte über den Mann zu verlieren, ohne dessen Initiative und Engagement der heutige Budokan Bad Homburg  nicht denkbar wäre:  Jürgen Seydel .  Er war es, der 1957 den Grundstein legte für ein völlig neues Kapitel in der Bad Homburger, ja in der gesamten Deutschen Sportgeschichte.


Wie alles begann...

Training im Budokan 1964
Die Turnhalle stand nur einmal in der Woche zur Verfügung.
So fand das Training auch in den Gängen des Schulhauses statt.


Angefangen hatte eigentlich alles schon im Jahr 1955. Seydels Herz schlug damals noch für eine andere Kampfsportart: Für Judo. Auch in dieser Sportart, die er bereits seit 1939 studierte, zählt er zu Deutschlands Pionieren.

1955 unterrichtete Seydel in Bad Homburg bereits eine Judogruppe. Damals las er in einer französischen Zeitschrift einen Artikel über das in Deutschland noch unbekannte Karate und war sofort begeistert. Er reiste nach Paris und erwarb sich dort erste Grundkenntnisse.


1957. Mit einem Lehrbuch von Henry Plée und den bei einem Lehrgang mit Mochizuki in Frankreich erworbenen Kenntnissen begann Seydel mit dem Aufbau einer eigenständigen Karategruppe, damals noch innerhalb der Judoabteilung der HTG in Bad Homburg .

 


Im Herbst des gleichen Jahres veranstaltete Seydel den ersten öffentlichen Karate-Lehrgang auf der Freusburg bei Giessen.

Der Anfang war gemacht. Das erste deutsche Karate-Dojo hatte das Licht der Welt erblickt. Ihm folgte ein Jahr später in Konstanz unter Hanskarl Rotzinger ein zweites, das ebenfalls heute noch existiert.

Hier vorab ein paar Bilder. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr Einzelheiten aus der Zeit der Karate-Pioniere.


Jochen Harms, der ebenfalls über die Gründungsjahre des Karatesports recherchiert, stieß bei seiner Arbeit auf folge Aussage, die Jürgen Seydel einmal anlässlich eines Interviews zum Besten gab: "Als ich mit dem Karate anfing, besaß ich ein Lehrbuch, das -  wie ich später feststellen musste -  genauso unbrauchbar war, wie eine mittelalterliche Seekarte für die Admiralität der britischen Marine. Wir haben Fehler über Fehler gemacht, mussten nach jedem Lehrgang Streichungen und Verbesserungen vornehmen und erlebten eine Panne nach der anderen. Ich weiß seitdem, wie wichtig ein gutes Lehrbuch ist."


Fotos aus dem Privatarchiv v. J. Seydel 

 


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