Wie alles begann ...

   

Am Besten, wir lassen denjenigen berichten, der von Anfang an dabei war. Hier der Original-Wortlaut der persönlichen Aufzeichnung von Jürgen Seydel:

"Meine Judoausbildung erhielt ich 1939 am Institut für Leibesübungen an der Universität Bonn. Als ich nach dem Krieg nach Bad Homburg verzog, gründete ich am 1. April 1952 eine Judo-Abteilung, die ich dem Turnverein Oberstedten angliederte. Der "Taunusbote" berichtete hierüber am 5.4.1952. Dies war der Beginn des Judo in Bad Homburg. Leider musste uns der Turnverein 1954 aus Platzmangel kündigen. Da wir jetzt ohne Übungsraum und ohne Verssicherungsschutz waren, schlossen wir uns vorübergehend dem Pfadfinderbund an und konnten als anerkannte Jugendgruppe in einem leerstehenden Raum der Jugendherberge "Am Meiereiberg" trainieren.

 

Was viele nicht wissen: Jürgen Seydel war zu jener Zeit nicht nur ein hervorragender Sportler, sondern er war auch als Schriftsteller erfolgreich - und er war ein tüchtiger Fotograph. Die 40 wichtigsten Judo-Würfe fasste er in einer Foto-Studie zusammen, die wir auszugsweise hier wiedergeben. Hier weiter im Originalton Jürgen Seydel:

In dieser Zeit verhandelte ich mit Herrn Stolpe, dem damaligen Vorsitzenden der HTG, über einen Beitritt. Nach etlichen Besprechungen konnten wir 3 Jahre nach Gründung unserer Judogruppe am 29. Juni 1955 der Homburger Turngemeinde als Judo-Abteilung beitreten.

Es folgte ein Jahr intensiver Aufbauarbeit mit mehreren Lehrgängen durch auswärtige Judomeister, einem Besuch von Großmeister Dr. Hanho Rhi, dem großen Judopionier in Europa, einer ersten Teilnahme an Wettkämpfen und der Ausrichtung einer  Landesmeisterschaft in Bad Homburg, auf der sich zwei Mitglieder unserer Judo-Abteilung einen Titel sichern konnten. Inzwischen schlossen sich auch die Mitglieder einer im Boxclub "Olympia" entstandenen Judogruppe an.

Im gleichen Jahr gründete ich die erste deutsche Karate-Gruppe innerhalb der HTG-Judoabteilung. Dies war im Frühjahr 1957. Die Gruppe gehörte bis 1960 der Judoabteilung an. Dann eröffnete ich eine eigene Kampfkunstschule in einem Nebenraum des früheren Hotels Deutscher Hof in der Ludwigstraße, den Budokan Bad Homburg, der noch heute als selbständiger Verein besteht und als ältester deutscher Karateclub anzusehen ist."

Usingen, März 1996 
gez. Jürgen Seydel

Budokan Bad Homburg, Übungsraum "Deutscher Hof", 
Bad Homburg vdH., Ludwigstraße, 1957


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