Die Geburt der Kindergruppe

       

 

Da der Aufbau der Kindergruppe eine mehr oder weniger persönliche Angelegenheit von mir war, möchte ich diesen Artikel in der "Ich-Form" schreiben, zumal die geäußerten Gedanken meine eigenen sind und demzufolge an dieser Stelle der Grundsatz einer "neutralen" Berichterstattung durchbrochen wird. 

Ich habe lange Jahre den Grundsatz vertreten, daß die Begriffe "Karate" und "Kinder" eigentlich gar nicht zueinander passen. Während Karate sich heute im wesentlichen als Kampfsport präsentiert, ist es dem Wesen nach eine Kampfkunst. Das sagt, schreibt und liest sich so leicht. Was ist das aber, eine Kampfkunst, also eine Kunst zu Kämpfen? Eine Kunst, die aus einer Zeit zu uns weitergereicht wurde, als es nicht darum ging, einen Schiedsrichter vom eigenen Können zu überzeugen, sondern mit einem Gegner fertig zu werden, der technisch besser ausgerüstet und körperlich überlegen ist? - Die Kunst liegt darin, diesen Gegner  zu besiegen, ihn kampfunfähig zu machen, im Ernstfall vielleicht sogar zu töten. Techniken, die in einer Kata oder in einer gekonnten Präsentation dargeboten durchaus einen ästhetischen Reiz auf den Betrachter ausüben, sind ihrem Wesen nach äußerst brutal und was wie Spiel aussieht, kann außerhalb der geregelten Bahnen des Trainings oder Wettkampfes ganz rasch einen völlig anderen Charakter gewinnen.

Ein solches Gedankengut zu vermitteln, die Gefahren die darin liegen aufzuzeigen und den richtigen Umgang damit zu erarbeiten, fällt schon unter Erwachsenen schwer - das Thema mit Kindern zu bearbeiten, erschien mir lange Zeit unmöglich.

Der Grund, warum ich die Quadratur des Kreises schließlich dennoch wagte, war ganz einfach der, daß die eigenen Kinder ein Alter erreicht hatten, das für einen "regulären" Einstieg (das lag früher so bei etwa 14 Jahren) noch zu jung war, ich Ihnen aber schon gerne etwas von "meinem" Sport gezeigt und erklärt hätte. Andere Vereine waren da ohnehin schon weiter und so kam schließlich alles ganz von selbst. Irgendwann stand ich mit meinem Sohn Michael in der Halle - und der hatte noch ein paar Freunde mitgebracht. So kam der Budokan zu seiner Kindergruppe.

Hier eines der ersten Fotos aus dem Dojo - damals noch ansässig in der Sporthalle der  des ehemaligen "Mädchengymnasiums" in der Gymnasiumstraße. Die Halle existiert heute nicht mehr, jetzt befindet sich dort ein Altenwohnheim. Das Bild entstand im Sommer 1991:  

Ein Jahr später stellten sich bereits die ersten Wettkampferfolge ein - konkret bei den"Zweiten Hessischen Meisterschaften im Karate für Kinder und Schüler" in Rüsselsheim; hier die Kopie eines Artikels der Taunuszeitung aus dem Oktober 1992:

Und hier noch ein paar Archivbilder:

Bald darauf erfolgte der Wechsel in die Sporthalle der Hölderlinschule. Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, daß der Budokan Bad Homburg eine Karate-Kindergruppe hat: 

Schließlich wurden 3 Trainer benötigt, um die Kinder vernünftig zu betreuen; das Trainerteam der Kindergruppe bestand jetzt aus Ferdi Ernst, Dirk  Manzey und Katrin Zimmermann: